Zweite Ernte.

In meinem Hochbeet wuchert alles wunderschön. Hier und da findet man mal ein paar Blattläuse, eine Raupe oder ein angeknabbertes Blatt – aber insgesamt wächst alles schnell und absolut problemlos.

In einem Quadrat hat sich in den letzten drei Wochen Mini Pak Choi breit gemacht. Eigentlich wollte ich auch ihn noch wachsen lassen, aber ich habe ihn wohl zu eng gesät: Anstatt zu wachsen hat er beschlossen nun Blütenstände zu entwickeln. Daher muss ich ihn jetzt leider schnell aufessen. Ich habe erstmal die Hälfte geerntet, um dann zu Hause herauszufinden, wasich kochen möchte. Um ehrlich zu sein weiß ich garnicht, ob ich Pak Choi jemals selbst gekocht habe. Heute habe ich entschlossen, ihn als Beilage zu Pellkartoffeln zu essen. Dafür habe ich Zwiebeln und Knoblauch angeschwitzt, den Kohl in den Topf geworfen und gegart und dann eine Soße aus Milch, Salz, Pfeffer und Muskat improvisiert. Es hat lecker geschmeckt! Leider ist von der Ernte im Topf nicht viel übrig geblieben, aber für ein Abendessen für mich allein hat es ausgereicht.

PakChoiII

Mini Pak Choi frisch aus dem Beet.

PakChoi

Geputzt und fertig für den Topf.

Morgen ernte ich den Rest und überlege noch, was ich dann mit ihm anstelle. Im Internet habe ich ein Salaterezept mit Pak Choi, Tomaten und Mozzarelle entdeckt. Vielleicht trau ich mich mal – auch wenn der Kohl ein bisschen bitter schmeckt. Frisch hat man sicherlich noch mehr von den Vitaminen!

Erste Ernte.

Heute habe ich meinen ersten Mangold aus meinem Hochbeet geerntet. Eigentlich wollte ich ihn noch wachsen lassen. Aber in den letzten heißen Tagen haben die Blätter unter der starken Sonne ziemlich gelitten – vielleicht doch ein zu sonniger Standort? Ich habe die großen Blätter dann lieber aufgegessen, als dem Treiben weiter zuzuschauen und ständig gießen zu gehen. Mal sehen, ob er im Beet nun weiterwächst. In jedem Fall hat er heute schonmal geschmeckt!

ErsteMangoldernte

Erste Mangoldernte.

ErsteMangoldErnteII

Schnibbeln und ab in die Pfanne…

ErsteMangoldNudeln

Penne mit Tomaten und Mangold in Senf-Sahne-Soße.

Balkonkästen leeressen.

Zu den Frühlingsaufräumaktionen auf meinem Balkon gehört in diesem Jahr auch wieder das ‚Kubaspinaternten und -aufessen‘. Denn der hat sich mal wieder so munter selbst ausgesät, ist über den Winter herangewachsen und setzt gerade zur Blüte an.

26.03. Portulak zwischen Kräutern

Der Kubaspinat füllt die Blumenkästen lückenlos aus – zwischen den überwinterten Kräutern.

Und da der Frühling ja nun wirklich da ist und ich die Blumenkästen bald wieder mit anderen Dingen füllen möchte, habe ich kurzer Hand angefangen, ihn zu Salat zu verarbeiten. Er ist ein guter Ersatz für Feldsalat, finde ich – relativ neutral und daher gut mit allem kombinierbar.

26.03.gewaschener Portulak

Gewaschener Kubaspinat.

26.03.gewaschener Portulak

Beilagensalat gestern abend.

26.03.PortulakmitKartoffeln

Kubaspinatbeilage zu Kräuterquark und Bratkartoffeln heute abend.

Aber was ist das eigentlich, was ich da esse? – Kubaspinat? Portulak? Postelein? – Mitlerweile hat sich bei mir persönlich  ein bisschen Ratlosigkeit eingestellt, da ich das dumpfe Gefühl habe, dass mit all diesen Begriffen entweder die gleiche Pflanze betitelt wird oder sich dahinter doch unterschiedliche Pflanzen verbergen, die von verschiedenen Autoren im Netz  durcheinander geschmissen werden. Ich habe daher mal kurz eine bekannte, große Suchmaschine genutzt, um für mich Klarheit zu schaffen.

Das, was in meinem Balkonkasten wächst, wurde von einer Gärtnerei als Kubaspinat betitelt. Wikipedia sagt mir, dass diese Pflanze auch – weniger glamorös – „Gewöhnliches Tellerkraut“ heißt. Ebenso sind die Namen Winterportulak oder -postelein möglich. Sie ist ein Neophyt, also eine auf den europäischen Kontinent eingewanderte Pflanze, die ursprünglich in Nordamerika beheimatet war, heute aber auch bei uns weite Verbreitung gefunden hat.

Mir persönlich sind das wirklich ein paar zu viele Namen für das Gewöhnliche Tellerkraut. Das verwirrt. Aber die Aussaat als Salat kann ich dennoch wärmstens empfehlen. Es ist anspruchslos, man braucht die Samen nur irgendwo hinwerfen und kann sie dann auch ruhig vergessen. Es wächst totsicher bald und sät sich dann munter selbst aus. Zumindest geht es mir seit zwei Jahren so.

Was bei mir zur Verwirrung geführt hat, ist wohl die Tatsache, dass es auch einen Sommerportulak gibt. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine essbare Pflanze, die als Gemüse noch stärker in Vergessenheit geraten ist. Auch der Sommerportulak ist absolut balkontauglich. Ich habe sogar mal Saatgut erstanden, dieses aber kaum zum Keimen gebracht. In den Genuss der Pflanzen kam ich daher bisher nicht – ein neuer Versuch würde mich aber durchaus reizen.

Ich wünsche schonmal ein schönes Wochenende!

Späte Ernte.

Am Wochenende konnten mein Freund und ich eine letzte, reiche Ernte von einer letzten, bei ihm untergebrachten Chilipflanze ‚einbringen‘.

Chiliernte_Axel_November 2014

Kleine, scharfe Chili.

Das Saatgut stammt aus der Samenrotation 2013 von Attensaat. Und in diesem Jahr wurden diese (wirklich) kleinen Früchtchen meine absoluten Favouriten in meiner Chilisammlung – sie entpuppten sich trotz zeitweiliger Vernachlässigung als absolut ertragreiche Pflanzen, die endlos sehr kleine, aber scharfe Früchtchen lieferten. Saatgut ist schon entnommen (und rotiert über den Balkongarten) und so folgen sicherlich weitere Generationen.

Das war es dann aber wohl mit der Ernte für dieses Jahr. Zumindest was Fruchtgemüse angeht. Folgen werden höchstens noch einige grüne Blätter aus meinen Kästen und Töpfen – Kräuter, ein bisschen Winterportulak oder Feldsalat. Aber zur erfolgreichen ‚Wintergärtnerin‘ (da gibt es ja sogar Bücher zu, wie ich kürzlich in einem Blog las) habe ich es bisher noch nicht gebracht.

Ich wünsche noch eine schöne und nicht zu regnerische Woche.

Herbstliches – trotz Sommertemperaturen.

Wundervolles Sommer/Herbst-Wetter. Als Zugezogene habe ich mich in der (Kur-)Pfalz super akklimatisiert. Zumindest mag das für Außenstehende so erscheinen, wenn sie mich sonntags beim Keschde-Sammeln (Esskastanien), beim Einkauf von Bitzler (Jungen Wein) beim Winzer und im Anschluss in der Küche beim Zwiebelkuchenbacken ertappen. Aber manchmal muss Frau ja auch alles Klischees erfüllen, besonders wenn sie so lecker sind.

Keschde

Kiloweise Keschde.

Das war mein vorletztes Wochenende. Letztes Wochenende sind mein Freund und ich dann als Fortsetzung noch eine Runde Walnüsse sammeln gegangen. Die Bäume haben wir letztes Jahr entdeckt – sie stehen auf öffentlichem Gelände und dürfen abgesammelt werden. (Das sollten Sammler immer vorher klären, damit niemand „beklaut“ wird, was wirklich nicht fair wäre!) Da wir keine große Lust zum Schälen und Reinigen der Nüsse hatten, haben wir es aber nicht übertrieben – aber selbst gesammelte Nüsse sind einfach zu verlockend. Jetzt trocknen sie noch neben meiner Heizung und werden dann bald ihren Weg in meine Küche finden…

Nüsse

Walnüsse.

Die Herbststimmung hat mich als Balkongärtnerin für dieses Jahr wirklich träge gemacht – ich harre jetzt schon aus und warte auf das nächste Jahr.  Auf meinem Balkon stehen die restlichen Pflanzen so vor sich hin und werden nur ab und an gegossen und gedüngt. Viel gibt es daher nicht zu berichten. Daher heute nur einen kurzen Blick auf meinen momentanen „Lieblingsblumenkasten“. Hier wächst es gerade wundervoll – Hirschornwegerich neben meinen selbst ausgesäten Monatserdbeeren. Diesen kann man schier dabei zuschauen, wie sie neue Blätter entfalten. Ein kurzer Vergleich der Entwicklung der letzten 3-4 Wochen:

Erdbeeren

Die größte meiner drei Erdbeerpflanzen am 06. September….

 

Erdbeere_Hirschhornwegerich

…meine drei Monatserdbeeren heute.

Wenn das mal keine Früchte in der nächsten Saison werden…?! – Das wäre in der kommenden Saison wirklich ein Highlight.

Ich wünsche eine schöne Restwoche.

Schon im (Spät-)Herbstmodus.

Im Moment könnte ich mich schon vollkommen einiegeln für dieses Jahr. Das liegt wohl auch am ständig wechselden und meist nassen und kühlen Wetter. Da bahnen sich schon Teetrinkgelüste an, gerade köchelt die zweite Kürbissuppe für dieses Jahr im Hintergrund und beim Einkaufen fiels mir schwer, an den Schaum- und Ölbädern vorbeizugehen. Vielleicht geht dieses Bedürfnis danach, mirs zu Hause schön zu machen aber auch darauf zurück, dass ich momentan sehr viel arbeiten muss. Ich versuche im nächsten Jahr ein großes Projekt abzuschließen. Und als Historikerin sitze ich da an vielen Tagen locker acht bis zehn Stunden am PC zwischen Bücherstapeln und versuche, Text zu produzieren. Meist arbeite ich von zu Hause und sehe den ganzen Tag keinen Menschen. Das ist schon ein komisches Leben. Es führt zu wechselhaften Stimmungen zwischen Lethargie und Arbeitswut. Aber manchmal muss man da wohl durch.

Warum erzähle ich das hier? Ich habe das Gefühl, dass ich diesen Blog für meine eigenen Vorstellungen zu unregelmäßig führe – über vieles, dass ich gerne mal in Blogbeiträgen ausführen würde, dann doch nicht schreibe. Meine LeserInnen müssen wohl ein bisschen Geduld mit mir haben. Ich hoffe im nächsten Jahr auf eine bessere (Balkon-)Gartensaison (wettertechnisch und vielleicht auch standorttechnisch) und mehr Erfahrungen, die ich dann wieder vermehrt mit Euch teilen möchte. Nun aber erstmal ein paar Gartenimpressionen von mir Mitte September.

Aufräumaktionen

In den letzten Wochen habe ich meine Tomatenpflanzen und die Gurkenpflanze schließlich entsorgt. Die Gurke hatte sich zwar erfreulich entwickelt und produzierte Früchte, aber Mehltau und Kälteinbrüche haben ihr den gar ausgemacht. Die Tomaten waren ebenfalls ziemlich mitgenommen und als allmählich keine Früchte mehr vorhanden waren, habe ich sie beerdigt und die restlichen, grünen Früchte zum Nachreifen in der Küche gelagert. Nun sieht es recht überschaubar aus auf meinem Balkon.

Manch ein Leser oder eine Lersin erinnert sich vielleicht an den Chilidschungel in meinem Wohnzimmer – fünf Pflanzen waren es in diesem Jahr. Die waren auch wundervoll gewachsen und haben das Zimmer toll begrünt. Und doch war es am Ende eine traurige Geschichte: Die einzige Pflanze, die wirklich gut getragen hat, war die Cayenna (siehe unten). Allerdings hat sie Spinnmilben angesetzt und ich habe sie dann kurzerhand auf den Nord(west)balkon ausgesiedelt, damit das nasse Wetter mich bei der Milbenbekämpfund unterstützt. So richtig schädlingsfrei habe ich sie mit Neemöl, Abbrausen der Blätter etc. nicht bekommen – muss aber auch gestehen, dass ich mich nicht so wirklich intensiv darum gekümmert habe. Ich warte somit, dass ich sie beernten kann und dann wird sie entsorgt. Die Fürchte haben es nun fast alle geschafft.

Chiliernte

Reiche Chiliernte von der „Cayenna“ – noch ein paar hängen, aber bald hist es geschafft für dieses Jahr.

Die anderen Chilipflanzen – rote und weiße Habanero – haben kaum bis garkeine Früchte getragen, obwohl sie große Büsche gebildet haben und unermüdlich blühten. Warum? Ich denke in diesem Fall bin ich selbst schuld: Das Saatgut habe ich selbst gewonnen im letzten Jahr. Es stammte von Pflanzen, die mein Freund bei einer Gärtnerin erstanden hat. Wir hatten uns natürlich nicht erkundigt, ob die auch sortenfest sind. Und einzelne, wirklich ungewöhnliche Früchte an einer Pflanze ließen nun in der zweiten Generation deutlich erkennen, dass ich das aussähen wirklich besser sein gelassen hätte.

Erfreulich ist allerdings, dass eine weitere Chilisorte, die ich ausgesägt hatte noch auf der Fensterbank meines Freundes viele Früchte getragen hat. Die Samen hatte ich von Attensaat aus der Samenrotation und die Sorte kann ich sehr empfehlen: unglaublich viele, winzige rote Chilis, die aber ordentlich Schärfe haben. Ich habe Saatgut gewonnen und freue mich, sie im nächsten Jahr großzügiger auszusäen. Hier weiß ich wenigstens, dass sie sortenfest sind.

Wachstum auf meinem Balkon

Nun stehen noch diverse Kräuter auf meinem Balkon – einige habe ich auch neu gepflanzt, da es mir zu leer wurde. Und ich säe nun herbstliches: Feldsalat und Winterportulak. Schöne Akzente setzen momentan noch die Schwarzäugige Susanne und vor allem die Orangentagetes. Ich liebe diese Pflanze – sie wächst nach der Aussaat erst langsam, aber wenn das mal Fahrt aufgenommen hat, dann blüht und duftet sie und ist unverwüstbar. Schon im letzten Jahr hat sie mir große Freunde gemacht.

Orangentagetes

Auch der im Frühjahr ausgesägte Hirschhornwegerich macht mir nun (endlich!) große Freude. Ich hatte ihn als Salatalternative ausgesät, aber er wuchs in enormem Schneckentempo und wurde ständig von Blattläusen befallen. Aber nun sieht er doch recht ansehnlich aus, entwickelt ständig neue Blätter und kann fleißig als Salatbeigabe genutzt werden. Ich finde ihn super!

Hirschhornwegerich

Hirschhornwegerich.

Meine ersten Erdbeeranzuchten in diesem Jahr waren auch nur bedingt erfolgreich – die ersten Keimlinge gingen wieder ein, die zweiten (im Juni oder Juli auf dem Balkon) wuchsen nur in Zeitlupe und hatten ebenfalls ständig Blattläuse. Aber nun scheint sich auch hier noch was zum Positiven zu entwickeln – allmählich sehen die Erdbeeren nach Erdbeeren aus und es könnte daher zumindest im nächsten Jahr auch Früchte geben. Sofern das Überwintern auf dem Balkon klappt:

Erdbeeren

Monatserdbeeren.

Überhaupt spielt die Natur auf meinem Balkon zur Zeit verrückt. Im Frühjahr hatte ich drei Knoblauchzehen bei einer Tomate in die Erde gesteckt. Sie keimten, entwickelten Blätter und gingen dann wieder ein. Ich habe sie dann abgeschrieben – bis ich vor rund einer Woche wieder austreibende Knoblauchblätter im nun leeren Tomatentrog entdeckte. Na, wenn das mal gut geht – ich glaube Knoblauch mag keinen Frost?!

Es gibt also noch viel zu beobachten in dieser Gartensaison und viel zu berichten.

Aber nun wünsche ich erstmal ein schönes Restwochenende.

Saatgut – gewinnen, tauschen und säen.

Bewusste BalkongärtnerInnen verfolgen in den letzten Jahren die diversen Debatten über Saatgutverordnungen und die fortschreitenden politischen und wirtschaftlichen Eingriffe in die Artenvielfalt. (Balkon-)GärtnerInnen kann dieses Thema kaum kalt lassen. Aber es gibt auch andere Gründe, sich eine eigene Saatgutsammlung anzulegen: neben der Bewahrung und Vermehrung samenfester Sorten spart die Gärtnerin oder der Gärtner auch Geld. Zudem kann er jene Sorten, die sich in seinem Garten bewährt haben, ins nächste Jahr retten.

Eine Saatgutexpertin ist aus mir in den letzten 1,5 Balkongartenjahren noch nicht geworden – mein Wissen und meine Erfahrungen sind noch sehr begrenzt. Nun ist der Herbst aber nicht mehr weit und so manche Pflanze bietet reife Früchte und trockene Samenkapseln dar. Und so sammel auch ich hier und da Saatgut ein. Zur Zeit sind Tomaten- und Orangentagetessamen an der Reihe. Muss frau die Tagetessamen lediglich aus den vertrockneten Blütenständen zupfen, so ist die Tomatensamengewinnung schon eher eine kleine Herausforderung – v.a. wenn man kleine Tomaten mit zarten Samen angebaut hat. Erste Versuche, das Saatgut aus den Früchten zu drücken, auf einem Taschentuch oder auf Küchenpapier zu verteilen und trocknen zu lassen, führten in meiner Küche lediglich dazu, dass diese sich so an und in dem Papier verklebten, dass ich sie anschließend nicht mehr vom Papier trennen konnte und sie teilweise nicht mal mehr ausfindig machen konnte. Eine bessere Oberfläche, auf der Tomatensamen ebenso gut trocknen, bilden für mich Kaffeefilter.

Saatgut Filter

Johannisbeertomatensamen trocknen auf Filterpapier.

Johannisbeertomate_Saat

Saatgut für die kommende Johannisbeertomatengeneration.

Als wiederspenstig entpuppt sich im Gegensatz zu den kleinen Johannisbeertomätchen, aus denen ich schon eine ansehnliche Menge Saagut gesammelt habe, die Cocktailtomate „Cerise gelb“. Die größeren Früchte bedeuten keinesfalls, dass diese auch ansehnlichere Samen beinhalten. Bisher habe ich im Gegenteil nur Tomaten geernten, die so winziges Saatgut beinhalteten, dass ich sie nach dem Trocknen zwischen den kleinen Fruchtfleischresten nicht mehr wiederfinden konnte. Zur Zeit macht sich diesbezüglich leichte Resignation breit – schade, die Cerise hat mir garnicht so schlecht gefallen auf meinem Balkon.

Gelbe Cerise

Gelbe Cerise – auch mitunter in charmanter Birnenform.

Habe ich im letzten Jahr noch umständlich Papiertütchen gebastelt für meine Saaten – ich wollte sie nicht in Plastik packen, damit sie nicht schimmeln o.ä. – so bin ich bei meiner Suche nach einer einfachen, schnellen Verpackungsvariante auf ein Video gestoßen, in dem jemand aus Notizzetteln Samentüten faltet. Davon inspiriert habe ich nun immer schnell eine Verpackung zur Hand, in der ich das Saatgut aufbewahren und weiterreichen kann.

Saatgutverpackung

Tomatensamen wandern ins beschriftete Päckchen.

Aber was dann, wenn Saatgut fleißig im Jahresverlauf gesammelt wurde? Jenseits der guten Vorsätze für eine Neuaussaat im kommenden Jahr, gibt es – neben dem Verschenken in Familie und Bekanntschaft oder den Besuch von oft regional stattfindenden Saatgut- und Pflanzentauschbörsen – auch im Internet Möglichkeiten, das eigene Saatgut weiterzureichen und zugleich noch die eigene Sammlung zu vergrößern. Eine Möglichkeit, die ich in Zukunft mal austesten möchte, ist die Seite tauschgarten.de. Ich finde die Idee großartig, statt immer neue Saamen und Pflanzen zu kaufen, vielleicht einfach auch mal zutauschen. (Erfahrungsberichte mit dem Portal sind mir in den Kommentaren übrigens sehr willkommen!)

Weitaus spaßiger – aber nur einmal im Jahr – gestalten sich Samenrotationsaktionen, wie sie im letzten und in diesem Jahr von dem Balkongärtner Marcel angeboten werden. Eine Teilnahme kann ich sehr empfehlen. Jeder kann beliebig viel Saatgut beisteuern und erhält im Gegenzug ein Überraschungspaket mit Saatgut anderer GrätnerInnen. Im letzten Jahr habe ich sehr erfolgreich teilgenommen, mein vorhandenes Saatgut geteilt und ein großes Überraschungspäckchen zurückerhalten. So einiges davon  – wenn auch leider nicht alles (woran ich ja vielleicht noch im nächsten Jahr arbeiten kann) – hat seinen Weg in meine Töpfe gefunden. Manches habe ich aufwachsen sehen, anderes hat es z.B. aufgrund meines zu schattigen Balkons nicht geschafft (z.B. der Mohn und die rote Melde). Dank der Samenrotation 2013 wachsen bei mir zur Zeit noch zwei tolle Tomatensorten und wild rankende Schwarzäugige Susannen. Nun habe ich mich auch in diesem Jahr wieder angemeldet und werde im Oktober spätestens mein Saatgut auf Reisen schicken. Ich bin gespannt, wer es erhält, ob es in Töpfe wandert und was für eine Überraschungstüte ich im Gegenzug erhalte!

Ich wünsche allen eine schöne Restwoche und weniger Regen, als heute.

Johannisbeertomatenernte.

MiniJohannisbeertomaten

Kleine Johannisbeertomätchen frisch vom Strauch.

 Zugegeben – obwohl ich heute wieder acht Johannisbeertomaten geerntet habe und ständig welche nachkommen: Zu einem Salat schaffe ich es noch lange nicht. Das liegt wohl an der beerenähnlichen Größe der Tomaten und daran, dass die Pflanzen sehr unter den diesjährigen Unwettern leiden. So kann ich zwar immer wieder pflücken – aber Blattwerk und Aussehen der Pflanze verraten mir, dass es ihnen besser gehen und sie vielleicht auch weitaus mehr Ertrag liefern könnten. Dennoch: Die Johannisbeertomaten werden in Zukunft sicher mal wieder ihren Weg in meine Pflanztöpfe finden. Nimmt man die kleinen, roten Bällchen (es gibt sie auch als gelbe Sorte, wie ich immer wieder lese) in den Mund, dann kommt es beim Draufbeißen zu einer schieren Geschmacksexplosion! Und somit machen sie sich wirklich gut – beim nachmittäglichen Naschen neben der „Gartenarbeit“ ebenso wie als lustige rote Farbpunkte im Salat. Und da noch so einige Rispen mit grünen Früchten vorhanden sind, habe ich in diesem Jahr sicherlich auch noch länger Freude daran.

Übrigens: Die abgebrochene Johannisbeertomatenspitze, die ich zum Bewurzeln ins Wasserglas gestellt hatte, hat nun wirklich Wurzeln entwickelt. Frau muss also nur ein bisschen mehr Geduld haben. Und so hätte ich sie heute einpflanzen und schauen können, ob sich daraus eine eigene Pflanze entwickelt. Ich schreibe nun aber nicht von ungefähr im Konjunktiv: Denn leider sah das Blattwerk ziemlich traurig aus und ich wüsste auch einfach nicht mehr wohin mit dieser neune Pflanze. Außerdem ist es fragwürdig, ob sie in diesem Jahr noch neue Fürchte entwickelt hätte, da wir ja nun schon August haben. Ich habe den Ast also entsorgt- merke mir aber für die kommende (Balkon)Gartensaison, dass einen Ast bewurzeln vielleicht wirklich eine Alternative sein kann, wenn eine Pflanze mal abbricht.

 Ich wünsche noch einen schönen Sonntag.

Erntefreuden.

Nun sitze ich auf dem Balkon im spätsommerlichen Sonnenschein und bereite mich mental auf das Ende dieser Gartensaison vor. Zeit, um ein erstes Fazit zu ziehen und die Blumenkästen „einzumotten“ ist aber hoffentlich noch lange nicht. Meine Vorbereitungen beziehen sich vorerst aufs Ernten und Lagern…

Ernte

Mit Samengärtnern habe ich mich bisher noch garnicht beschäftigt. Ich sammel diese Saison alles an Saatgut, was mir auf meinem Balkon in die Hände fällt. So kam bereits Kubaspinat, Erdbeerspinat, ein paar wenige Radieschensaamen „Helios“ und Orangengewürztagetes zusammen. Ich sammeln natürlich nur von sortenfesten Pflanzen. [Wer gerne eine Anzucht wagen oder tauschen will, der kann sich gerne bei  mir melden.] Ich bin gespannt, was im nächsten Jahr daraus wächst – lediglich mit dem Erdbeerspinat habe ich schon (unfreiwillig) einen Versuch gewagt: Wo die Samen auf den Boden fallen, da keimt er sofort und unaufhaltsam…

Samen_Organengewürztagetes

[Orangengewürztagetessamen – die Pflanzen blühen immer weiter und duften nach Orangen]

Meine trocknenden „Chilibündel“ machen sich ganz dekorativ in der Küche und werden sich sicherlich noch vermehren. Was ich nicht verbrauche, ziehe ich einfach auf Fäden und überlasse es sich selbst. Mit meinen kleinen Chilis funktioniert das prima.

trocknende_Chilis

[trocknende Chilis am Küchenfenster]

Nun schau ich noch ein bisschen der Hummel und dem Zitronenfalter zu und wünsche Euch allen schöne Altweibersommertage. Auf das Licht und Wärme noch lange bei uns bleiben! 😉

Staphylea