Gartenjahr No. 1: Blühpflanzen auf dem Nordwestbalkon.

Heute komme ich zum dritten Beitrag in meiner Reihe über mein erstes Gartenjahr. Heute möchte ich mich mit meinen Anzucht- und Kultivierungsversuchen mit Blühpflanzen beschäftigen. Als Saatgut habe ich im Frühjahr gekauft und geschenkt bekommen: Fleißiges Lieschen „Candy Mix F1“, Sonnenblume „Henry Wild“, Kapuzinerkresse „Sonnenteppich“, Zinnien „Profusion F 1 Mix“, Organgengewürztagetes und Ringelblume „orange gefüllt“.

Ringelblume

Die Ringelblume ist anfangs sehr langsam gewachsen und ich hatte nicht erwartet, dass sie so hoch wächst. In meinem Balkonkasten hat sie nach Halt gesucht, ist umgekippt und musste eine Stütze bekommen. Nächstes Jahr pflanze ich sie eine Etage tiefer, damit sie am Balkongitter Halt findet. Im Spätsommer hat sie schön geblüht und ich habe sie zu Dekozwecken auf Frischkäsebroten verteilt. Nächstes Jahr könnte ich sie vieleicht schneller zur Blüte bringen, da sie dieses Jahr ein bisschen spät dran war.

ZinnienblüteII

Die Zinnien sind gut gewachsen und haben auch munter geblüht. Allerdings haben sie irgendwann Rost angesetzt. Je größer sie wurden, desto weniger hat ihnen der Rost aber anhaben können und sie haben daher bis zum Wintereinbruch wacker durchgehalten.

Kapuzinerkresse_Blüten

Die Kapuzinerkresse hat sich gut entwickelt – sie hat raumgreifend das Balkongeländer umrankt und bis vor einigen Wochen unermüdlich geblüht. Kapuzinerkresse macht sich gut als Salatdeko, aber auch als Blüten auf dem Balkon finde ich sie einfach schön, so dass ich sie nicht nur zum Essen wieder pflanzen würde.

Lieschen_klein

Die Fleißigen Lieschen habe ich geschenkt bekommen. Ich habe sie also ausgesät und sie haben, nach anfänglichen Startschwierigkeiten, unermüdlich eine Blumenampel geschmückt. Vor einigen Wochen sind sie dann erfroren. Für „Blumenanfänger“ kann ich die Lieschen nur empfehlen. Sie sind wirklich unkompliziert und produzieren unmengen von Blüten.

Schließlich gab es noch die Sonnenblumen „Henry Wild“. Das war übrigens eine ganz amüsante Geschichte: im Supermarkt bin ich über die Samentütchen gestolpert und habe sie nach einem kurzen Blick auf die Rückseite eingepackt. Ich war mir sicher darauf gelesen zu haben, dass sie nur 25 cm groß würden. Nunja – zu Hause, nach einigen weniger erfolglosen Anzuchtversuchen, in denen die Pflanzen in ihren kleinen Töpfen immer wackelige 20 cm groß wurden und dann tendentiell wieder dahinsiechten, habe ich nochmal nachgelesen und festgestellt, dass dort 2,50 m stand. Also einfach keine Balkonpflanze für meine Zwecke. Ich habe es dann lieber gelassen.

Organentagetes

Zur absoluten Lieblingsblume für dieses Jahr kühre ich hiermit die Orangengewürztagetes. Leider ist sie etwas windempfindlich, so dass ihr die Herbststürme ziemlich zugesetzt hat, daher muss ich nochmal über den Standort fürs nächste Jahr nachdenken. Ansonsten war sie ein unermüdlicher, duftender Blüher, der erst jetzt – Ende Dezember – allmählich schlapp macht. Die kleinen gelben Blüten lassen sich, ebenso wie die Blätter, auch trocknen und Tees beimischen.

So, nun bin ich am Ende eines ersten Fazits zu meiner Gartensaison. In den kommenden Wochen möchte ich einen Schlachtplan fürs nächste Jahr entwerfen: Was wir es wieder auf meinem Balkon schaffen, wo wird es gepflanzt, wann wird es ausgesät oder vorgezogen? Ich möchte dieses Jahr ein bisschen systematischer vorgehen vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen aus dem ersten Jahr und bin gespannt, ob mein Balkon so noch etwas „produktiver“/grüner werden kann.

Ich wünsche geruhsame Feiertage und eine große Gaudi zum Jahreswechsel.

Allmählicher Verfall.

Nun ist es also soweit. Das kalte Wetter hat uns im (Würge)Griff. Und das geht natürlich auch an meinem Balkontopfgarten nicht unbemerkt vorbei. In den letzten Tagen kam leichte Trauerstimmung auf, als ich zunächst das eiserne Balkongitter gewaltsam mit einem Messer von der dahinwelkenden Kapuzinerkresse befreite und im Anschluss die Ananaskirsche mit ihren schon arg hängenden Ästen und erfrorenen Blättern niedermetzelte. Sie trug noch jede Menge Früchte, die das Reifestadium nie erreichen durften. Und auch die Fleißigen Lieschen in der Blumenampel sehen arg zerrupft aus und werden bald das Zeitliche segnen.

IMG_3637_kleinAdé, schöner erster Sommer auf meinem Balkon. Ich vermisse dich jetzt schon – bei diesem eklig kalten und regnerischen Wetter. Aber noch bleibt mir viel Grün aus meinem Balkon. Meine Kräuter schauen unbeeindruckt dem verregneten Himmel entgegen. Die Orangengewürztagetes blüht unerschrocken vor sich hin. Und neue Saaten sind aufgegangen: junger Kubaspinat und Feldsalat arbeiten sich im Schneckentempo einer ansehnlichen Größe entgegen.

Und einen großen Trost gibt es schließlich: in 2-3 Monaten lässt es sich schon wieder im Zimmergewächshaus der neuen Gartensaison entgegenarbeiten.

Blühdemonstration.

Mein Balkongarten lässt sich von zeitweise recht schlechtem Wetter nicht einschüchtern. Als ich mich heute im herbstlichen Sonnenschein nochmal auf meinem Balkon zu schaffen gemacht habe, musste ich feststellen, dass dieser noch geradezu sommerlichen Charme versprüht…

Blütenpracht

[von oben nach unten: Kapuzinerkresse, Orangengewürztagetes, Zinnie (die weiße blüht gerade zum ersten mal!) und Ringelblume – unterschlagen auf diesem Bild habe ich die fleißigen Lieschen, die ihrem Namen nachwievor alle Ehre machen.]

Erntefreuden.

Nun sitze ich auf dem Balkon im spätsommerlichen Sonnenschein und bereite mich mental auf das Ende dieser Gartensaison vor. Zeit, um ein erstes Fazit zu ziehen und die Blumenkästen „einzumotten“ ist aber hoffentlich noch lange nicht. Meine Vorbereitungen beziehen sich vorerst aufs Ernten und Lagern…

Ernte

Mit Samengärtnern habe ich mich bisher noch garnicht beschäftigt. Ich sammel diese Saison alles an Saatgut, was mir auf meinem Balkon in die Hände fällt. So kam bereits Kubaspinat, Erdbeerspinat, ein paar wenige Radieschensaamen „Helios“ und Orangengewürztagetes zusammen. Ich sammeln natürlich nur von sortenfesten Pflanzen. [Wer gerne eine Anzucht wagen oder tauschen will, der kann sich gerne bei  mir melden.] Ich bin gespannt, was im nächsten Jahr daraus wächst – lediglich mit dem Erdbeerspinat habe ich schon (unfreiwillig) einen Versuch gewagt: Wo die Samen auf den Boden fallen, da keimt er sofort und unaufhaltsam…

Samen_Organengewürztagetes

[Orangengewürztagetessamen – die Pflanzen blühen immer weiter und duften nach Orangen]

Meine trocknenden „Chilibündel“ machen sich ganz dekorativ in der Küche und werden sich sicherlich noch vermehren. Was ich nicht verbrauche, ziehe ich einfach auf Fäden und überlasse es sich selbst. Mit meinen kleinen Chilis funktioniert das prima.

trocknende_Chilis

[trocknende Chilis am Küchenfenster]

Nun schau ich noch ein bisschen der Hummel und dem Zitronenfalter zu und wünsche Euch allen schöne Altweibersommertage. Auf das Licht und Wärme noch lange bei uns bleiben! 😉

Staphylea

Balkonrundgang.

Hier nochmal ein paar Balkonimpressionen Mitte August. Ich finde, es ist schön grün geworden auf meinem Balkon – auch wenn die ein oder andere Pflanze mal schwächelt und ich im nächsten Jahr sicherlich aufgrund meiner ersten Erfahrungen als Gärtnerin die Pflanzen/Samenauswahl sowie ihre Standorte nochmal überdenken werde. Aber dazu später im Jahr – wenn ich dann das erstemal eine Bilanz ziehen kann.

Zahlreiche Kräuter und Blattgemüse wachsen mitlerweile bei mir…

BalkonkastenI

[Blattsalat, Schnittsellerie und Blutampfer]

Besonders mein Blutampfer und mein Schnittsellerie machen sich immer besser. In der heißen Sommerphase hatte ich das Gefühl, dass das Wachstum einfach stagnierte. Aber nun haben sie nochmal ordentlich zugelegt.

 

BalkonkastenII

[Ananaskirsche, (blühender) Zitronenbasilikum, Salbei und Pimpinelle]

Ursprünglich hatte ich mehrere Ananaskirschen-Pflanzen. Einige standen in Töpfen im Wohnzimmer, hatten dann aber einen argen Spinnmilbenbefall (gemeinsam mit meinen Chilis) – ich habe mich dann schweren Herzens von einigen Pflanzen getrennt. Diese Pflanze wächst draußen aber wundervoll und ist vor allem auch schädlingsfrei. Vielleicht ist die Ananaskirsche draußen einfach besser aufgehoben.

Blattsalat[Pflück- oder Blattsalat – Sorte ist in Vergessenheit geraten.]

Der Blattsalat im Nachbarkasten sollte mal geernter werden. Der Salat entwickelt bei mir immer erstaunlich schnell Stiele und wächst dem Kasten davon. Vielleicht liegts am Lichtmangel oder den warmen Temperaturen? – Aber immerhin muss ich mein Fazit vom Frühjahr revidieren: Blattsalat wächst auch gut auf dem Nord(west)balkon.

Mangold[Mangold „Bright lights“ – hier aber so garkein bisschen bunt, wie auf der Packung versprochen.]

Kräuter

[Thymian, Currystrauch und Pfefferminze]

Mein Thymian, den ich im März als Pflanze gekauft habe, schwächelt ziemlich rum. Er legt die Blätter an und vertrocknet – außerdem spreizt er die Äste nach außen. Woher das wohl kommt? Ich habe anfangs recht viel gegossen, nun gieße ich weniger. Aber was genau er hat, bleibt mir ein Rätsel. Vielleicht einfach zu wenig Sonne? – Ebenso hat der Currystrauch sich komisch entwickelt. Ich habe ihn dann vor Kurzem umgetopft und radikal gestutzt, um zu sehen, ob er sich nochmal erholt. Die Pfefferminze habe ich selbst ausgesät. Sie stand in einem sehr kleinen Topf und hat sich entsprechend überschaubar entwickelt. Mal sehen, was passiert, wenn sie nun mehr Platz hat…

Selbstaussaat_Erdbeerspinat

Mein Erdbeerspinat, den ich kürzlich entfernt habe, hat sich übrigens wie wild selbst ausgesät. In allen Töpfen rund um den Balkonkasten, in derm er stand, entdecke ich immer wieder Keimlinge. Leider kann ich sie aus Blatzgründen kaum stehen lassen. Aber mal sehen – vielleicht habe ich doch noch ein Herz mit dem ein oder anderen…

Chili_Spinnmilbenbefall[Chili – „Basket of Fire“]

Eine meiner Chilis habe ich aufgrund eines Spinnmilbenbefalls auf den Balkon verbannt. Sie hat zahlreiche Früchte angesetzt – das geschah aber schon in meinem Wohnzimmer. Seid sie auf dem Nord(west)balkon wohnt, bekommt sie natürlich nicht mehr soviel Sonne und das Fruchtwachstum/die Reife der Früchte lässt etwas zu wünschen übrig. Aber damit muss sie jetzt leben – das war mir dann doch zu Anstrengend im Wohnzimmer. Meiner anderen Chili scheint es besser zu gehen. Ich habe beide Pflanzen mit Rapsöl behandelt und versucht feuchter zu halten (d.h. mit Wasser besprüht, im Regen rausgestellt), da ich gelesen habe, dass Spinnmilben es trocken mögen. Aber nun zum weiteren „Gemüse“…

Gurke_mit Frucht

[Gurke „Miniature White“]

Meine Gurke hat nun eindeutig ihre erstes Früchtchen. Und eine zweite weibliche Blüte habe ich auch schon entdeckt – es wird also. Ich bin nun gespannt, ob die Gurke wächst und reift auf meinem Nordwestbalkon… – und zur guter Letzt einige Impressionen von meiner „Blütenpracht“:

Orangengewürztagetes_Zinnie

[Orangentagetes und Zinnie]

Ringelblume

[Ringelblume]

Kapuzinerkresse_klettert

[Kapuzinerkresse]

Meine Kapuzinerkresse erklettert das ganze Balkongeländer. Ich habe natürlich hier und da mal nachgeholfen und angebunden. Nun sehen meine Nachbarn von außerhalb des Balkons allerdings mehr Blüten, als ich. Schade, aber von außen sieht es bestimmt idyllisch aus! 😉

Liebe Grüße aus dem gerade verregneten Mannheim,

Staphylea